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Wiederaufnahme des
Regelbetriebs
Die Neonatologie des Evangelischen Krankenhauses Lippstadt (EVK) wird am morgigen
Mittwoch den Regelbetrieb ihrer intensivmedizinischen Station wieder aufnehmen.
Zuvor war das Ausbruchsgeschehen auf der Station, das auf die Besiedlung mit einem
multiresistenten Darmkeim (2MRGN E.coli) zurückzuführen war, in Absprache mit dem
Gesundheitsamt des Kreises Soest für beendet erklärt worden. Bereits am 26.9.2014
konnte das letzte der besiedelten Kinder die Station verlassen. Auf welchem Weg es
allerdings zum Eintrag und zur Verbreitung des Keimes kommen konnte, ist weiterhin
nicht abschließend geklärt.
Insgesamt haben fünf Begehungen sowohl durch Experten seitens der Behörden als auch
durch externe Berater stattgefunden. Die daraufhin festgelegten Maßnahmen wie u.a.
Abklatsch- und Umgebungsuntersuchungen, die Analyse von eingesetzten
Medikalprodukten und die erfolgte Prüfung der baulichen Situation, die von allen
Beteiligten als gut eingeschätzt wurde, haben keinen Hinweis auf die Ursache der
Keimverbreitung gegeben.
Weiterhin wurden alle hygienerelevanten Abläufe geprüft und festgelegt, diese
Prozesse auch zukünftig intensiv zu begleiten. Das Eingangsscreening, bei dem von
jedem kleinen Patienten Proben gewonnen und auf potenziell krankmachende Keime
untersucht werden, wurde bisher für alle früh geborenen Kinder unter 1500 g
Geburtsgewicht gemäß der Empfehlung des Robert-Koch-Institutes durchgeführt. Nun
wird für grundsätzlich alle Patienten der neonatologischen Intensivstation ein
solches Eingangsscreening durchgeführt. Diese Screeninguntersuchungen werden im
weiteren Verlauf des Aufenthaltes regelmäßig bei allen Patienten wiederholt.
Weiterhin hat sich das Krankenhaus entschlossen, neu aufgenommene Patienten solange
zu isolieren, bis der Keimstatus feststeht. Auch dieses ist eine sehr weitreichende
Maßnahme zum Schutz der kleinen Patienten, die zugleich die maximale
Aufnahmekapazität der Station von bisher 20 auf zukünftig 16 Kinder begrenzen
wird.
Durch enge Zusammenarbeit zwischen geburtshilflicher Abteilung und Kinderklinik des
EVK wird weiterhin sichergestellt, dass alle relevanten Informationen, die schon
vorgeburtlich Hinweise auf das Vorhandensein von Keimen geben könnten, zeitnah
zwischen den Abteilungen ausgetauscht werden.
Eine weitere Maßnahme betrifft die stationsinternen Verlegungen. Die Konzeptfunktion
eines zentralen Aufnahme- und Überwachungszimmers, in dem zunächst alle Neuaufnahmen
und kritisch kranken Kinder untergebracht wurden - um nach Überwindung einer
kritischen Phase in andere Zimmer verlegt zu werden - wird in Absprache mit der
Gesundheitsbehörde aufgegeben. Stattdessen wurden zwischenzeitlich alle Zimmer so
ausgerüstet, dass Kinder unabhängig von ihrem Gesundheitszustand dort aufgenommen
und bis zu ihrer Entlassung betreut werden können. Dazu wurden u.a. zusätzliche
Monitore angeschafft und dem zentralen Patienten-Beobachtungssystem der Station
angeschlossen.
Zudem wird mit der Händehygiene-Überwachung an einem wichtigen Punkt zur Vermeidung
möglicher Keimverbreitung als intensiv-prophylaktischer Routinemaßnahme
festgehalten. Sowohl vom Personal des Krankenhauses als auch den besuchenden
Angehörigen, werden zukünftig in hoher Kontroll-Frequenz Abklatschuntersuchungen der
Hände durchgeführt. Da die Kontrollen unangemeldet stichprobenartig erfolgen, wird
das von externen Experten begutachtete Konzept sicherstellen, dass alle mit der
Station K4 in Kontakt kommende Personen von diesem Screening erfasst werden.
Allesamt im Rahmen des Ausbruchsgeschehens entstandenen Ideen, Konzepte und Verfahren
sind darauf ausgerichtet, einem erneuten Ausbruch entgegenzuwirken. Dabei gehen die
beschlossenen Maßnahmen nach einer Übereinkunft der Klinikleitung und
Mitarbeitervertretung über die offiziellen Empfehlungen für den Stationsbetrieb noch
hinaus, wurden mit externen Experten besprochen und nach deren Maßgabe
umgesetzt.
Nach Vorliegen aller Proben aus den Umfelduntersuchungen auf der neonatologischen
Station des Evangelischen Krankenhauses Lippstadt gibt es bis heute noch keine
Hinweise auf etwaige Verbreitungswege des Anfang vergangenen Monats – auf der
Intensivstation für Frühgeborene – aufgetretenen 2MRGM E.coli Bakteriums.
Auch deshalb hat das EVK jetzt gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden des Kreises
Soest und Experten für Krankenhaushygiene hinsichtlich der Wiederaufnahme des
Regelbetriebs der Station ein Maßnahmenpaket vereinbart, das in wesentlichen Teilen
über die Empfehlungen des Robert Koch Instituts hinausgeht.
Sobald alle Patienten die so genannte K4 des EVK zeitnah verlassen haben, werden in
den kommenden Wochen u.a. sämtliche Wasserversorgungsanschlüsse (Siphons, Armaturen
etc.) ausgetauscht sowie mit neuen Keim- und Bakterienfiltern ausgestattet.
Darüber hinaus werden auch die organisatorischen Abläufe der Station dezentraler
ausgestaltet und zukünftig auch die wenigen bisher nicht angeschlossenen
Patientenzimmer der K4 mit dem zentralen Monitorsystem verbunden. Nach Umsetzung
aller Maßnahmen wird die Station in Absprache mit dem Gesundheitsamt einer
Abschlussdesinfektion nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts
unterzogen.
Für den zukünftigen Regelbetrieb vereinbarten Klinik und Gesundheitsamt bis auf
Weiteres u.a., dass die mikrobiologischen Screenings der Frühgeborenen vorsorglich
auch für Kinder oberhalb eines Geburtsgewichts von 1.500 Gramm regelhaft
durchgeführt werden. Zugleich wurde auch die Maßnahme, alle neu aufgenommenen Kinder
der Pädiatrie auf den Nachweis von 2 MRGN E.coli zu screenen, um zunächst weitere
vier Wochen verlängert.
Auch wird das EVK die Kontrolldichte der Desinfektion aller Inkubatoren der Station
(mit Umgebungsuntersuchungen der Flächen) noch einmal intensivieren und bis auf
Weiteres – nach Abstimmung mit dem Nationalen Referenzzentrum für gramnegative
Erreger, Krankenhaushygienikern und Mikrobiologen sowie dem Gesundheitsamt – die
Anzahl unangekündigter „Abklatschproben“ erhöhen.
Im Laufe dieser Woche konnte das Evangelische Krankenhaus Lippstadt weitere Kinder
aus der Intensivstation für Frühgeborene entlassen. Ziel ist es - nachdem alle
Kinder die Station verlassen haben - gemeinsam mit einem Experten für
Krankenhaushygiene und dem Gesundheitsamt des Kreises Soest einen Fahrplan für die
zeitnahe Wiederaufnahme des Regelbetriebes zu erstellen. Nach dem Auftreten eines
E.coli Bakteriums 2 MRGN hatte der Keim bei zwei von zwischenzeitlich 14 Kindern der
neonatologischen Station zu einer Infektion geführt. Eins der beiden Kinder ist am
17. Juli verstorben.
Zur Zeit sind noch vier mit dem Keim besiedelte Kinder auf der Station. Das
zwischenzeitlich (zweite) am E.coli erkrankte Kind hat seine Infektion gut
überstanden und ist wie die drei anderen in der Klinik verbliebenen Frühgeborenen
gesundheitlich stabil. Alle anderen Kinder wurden bereits oder werden bis zu diesem
Wochenende nach Hause entlassen.
Bis zur vorgesehenen Wiederaufnahme des Betriebes bleibt der mit den
Gesundheitsbehörden vereinbarte Aufnahme-Stopp für intensivmedizinisch zu
behandelnde Frühgeborene bestehen. Der Regelbetrieb der allgemeinen Entbindungs-,
Neugeborenen- und Wöchnerinnen-Station des EVK bleibt unverändert erhalten.
Währenddessen gehen die Analyse der Ergebnisse und die Suche nach der Ursache des
Ausbruchsgeschehens weiter. Bis zum heutigen Freitag gibt es noch keinen Hinweis,
der Klinik und Behörden Aufschluss über den konkreten Verbreitungsweg des Keims
gibt. Über den Fortgang der Untersuchungen wird das EVK regelmäßig informieren.
Erste
Entlassungen, aber ein Frühgeborenes infiziert
Erstmals seit dem Tod eines nur 650 Gramm schweren Frühgeborenen, Mitte des Monats
auf der neonatologischen Station des Evangelischen Krankenhauses Lippstadt, ist eins
der mit dem E.Coli Bakterium 2MRGN besiedelten Kinder erkrankt.
Das jetzt betroffene Kind ist jedoch deutlich älter und schwerer und wird seit Beginn
der Erkrankung am gestrigen Mittwochabend mit einem Antibiotikum behandelt, auf das
der Keim nach Mitteilung der Ärzte anspricht. Zwar stehen letzte Untersuchungen noch
aus, doch ist nicht auszuschließen, dass das Bakterium zur Infektion geführt hat.
Nach Rücksprache der Klinik mit den Gesundheitsbehörden des Kreises Soest bewegt
sich bei zwischenzeitlich 14 besiedelten Kindern „das Auftreten dieser Infektion im
erwartbaren Rahmen“.
Währenddessen konnten die ersten zwei der Kinder nach Hause entlassen werden. Die
Entlassung eines dritten Kindes ist für morgen vorgesehen. Ein viertes – nicht
infiziertes – Kind, das eine Erkrankung am Herzen hat, ist heute ins NRW-Herzzentrum
Bad Oeynhausen verlegt worden.
Mit der Bitte festzustellen, inwieweit die geburtsmedizinische Abteilung des EVK vom
Befall durch E.coli-Bakterien betroffen sein könnte, hatte die Klinik
zwischenzeitlich ein externes Institut beauftragt. Alle 50 daraufhin genommenen
Umgebungsproben, konkret u.a. aus den Kreißsälen sowie den Entbindungs- und
Wöchnerinnenstationen des EVK, sind negativ getestet worden. Danach gibt es für eine
weitere Verbreitung des Keims außerhalb der Station K4 keine Hinweise.
Nach Untersuchungen des Nationalen Referenzzentrums für gramnegative Erreger der
Ruhr-Universität Bochum kann die Herkunftsermittlung des auf der neonatologischen
Station des Evangelischen Krankenhauses in Lippstadt (EVK) aufgetretenen E.coli
Bakteriums 2 MRGN jetzt eingeschränkt werden. So ergab die Typisierung aller Isolate
der mit dem Keim besiedelten Kinder „ein zu 100 Prozent genotypisch identisches
Muster“, wie es im Bericht der Mikrobiologen heißt. Damit steht fest, dass es sich
um einen Keim handelt, dessen Ursprung solitär einer Quelle zuzuordnen ist, und
nicht um unterschiedliche Keime aus originär verschiedenen Quellen.
Um über mögliche Verbreitungswege des Keims mehr Informationen zu erhalten, werden
unterdessen Verlegungsmuster der Patientinnen auf der Station recherchiert. Parallel
dazu werden auf Empfehlung des Nationalen Referenzzentrums sämtliche Neu-Patienten
aller Kinder-Stationen des Hauses auf das Vorkommen von 2 MRGN E.Coli getestet. Die
bei jeder Neuaufnahme vorzunehmenden Screenings werden im weiteren Verbleib der
Kinder im Krankenhaus wöchentlich wiederholt.
Des Weiteren werden die möglichen Ausbreitungswege des Keims auf der Intensivstation
für Frühgeborene der Klinik fortwährend analysiert. Dazu hat das Krankenhaus noch am
Freitag eine dritte Charge von insgesamt 40 zusätzlichen Umgebungsproben an das
mikrobiologische Institut MVZ in Mönchengladbach überführt.
Alle 14 zwischenzeitlich mit dem E.coli Bakterium besiedelten Frühgeborenen sind
weiterhin stabil gesund. Am Aufnahme-Stopp für die Intensivstation für Frühgeborene
wollen Klinik und Gesundheitsamt jedoch bis auf weiteres festhalten.
Die ersten 50 sogenannten Umgebungsproben aus der neonatologischen Station des
Evangelischen Krankenhauses in Lippstadt sind ohne Befund geblieben. Das ergaben die
mikrobiologischen Analyseergebnisse externer Untersuchungen, die der Klinik seit
heute früh vorliegen.
Vorsorglich wurden gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden des Kreises Soest bereits
gestern weitere ca. 60 Proben auf der Station entnommen, die nun untersucht werden.
Wie bereits in der ersten Charge, kontrollieren die Prüfer dabei
„Umgebungslokationen“ auf der gesamten Station K4 des Krankenhauses. Die Streuung
der Prüfstellen wird - auch aus Sicht der Gesundheitsbehörde – sicherstellen, dass
sich die systematische Suche nach Herkunft und Verbreitung des aufgetretenen E.coli
Bakterium 2 MRGN nicht vorzeitig auf ein so genanntes Indexzimmer konzentriert. In
dem identifizierten zentralen Aufnahmezimmer der Station hatten sich zahlreiche der
Frühgeborenen zumindest einmal zeitweise aufgehalten, die in der vergangenen Woche
positiv auf den Keim getestet wurden.
Am Donnerstag vergangener Woche war ein 652 Gramm schweres Mädchen auf der Station
verstorben, nachdem das Bakterium zu einer Infektion geführt hatte. Alle anderen mit
dem Keim besiedelten Kinder wurden nicht infiziert und sind weiterhin stabil gesund.
Die Ergebnisse der neuerlich entnommenen Proben werden nun Mitte kommender Woche
erwartet.
In der vergangenen Woche war ein nur 652 Gramm schweres Mädchen acht Tage nach seiner
Geburt verstorben, nachdem die Besiedlung mit dem E.coli Bakterium 2 MRGN zu einer
Blutvergiftung geführt hatte. Im Zuge der systematischen Maßnahmen bei der Suche
nach Herkunft und Verbreitung des E.coli Bakterium 2 MRGN auf der neonatologischen
Station des Evangelischen Krankenhauses Lippstadt zeichnen sich erste Ergebnisse
ab.
Bei einem zwischenzeitlich in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt vorgenommenen
Kontroll-Screening von 14 Frühgeborenen, die die Intensivstation als unbesiedelt
bzw. schon einmal negativ gescreent verlassen hatten, ist heute bei zwei Kindern ein
positiver Nachweis für das E.coli festgestellt worden. Auch diese beiden Kinder
sind, wie die bereits erfassten zwölf Patienten der Station, stabil gesund und nicht
infiziert. Grundsätzlich ist die Besiedlung bei Kindern dieser Altersklasse
medizinisch unbedenklich.
Darüberhinaus zeigen sich erste Ansätze dafür, dass Klinik und Behörden den örtlichen
Herkunftsradius des Keims möglicherweise auf ein zentrales Aufnahmezimmer der
Intensiv-Station für Frühgeborene eingrenzen können. Losgelöst von der nach
Datenlage indizierten räumlichen Eingrenzung verteilt sich die Entnahme zusätzlicher
ca. 60 sogenannter Umgebungsproben, die Klinik und Gesundheitsbehörden weiteren
Aufschluss über den Keimquell geben sollen, weiterhin auf die komplette Station.
Bereits vergangene Woche waren 50 Proben zur Analyse an externe Spezialisten gegeben
worden. Die Ergebnisse werden am morgigen Donnerstag erwartet.
Frühgeborene auf der Intensivstation mit E.coli Bakterium besiedelt – ein Mädchen
gestorben
Auf der neonatologischen Intensivstation des Evangelischen Krankenhauses Lippstadt
sind zwölf Frühgeborene mit dem E.coli Bakterium 2MRGN besiedelt. Ein Mädchen ist
eine Woche nach der Geburt an diesem Donnerstagnachmittag auf der Station
verstorben. Dass die Infektion zum Tod des Kindes geführt hat, ist medizinisch sehr
wahrscheinlich. Die Klinikleitung hat die Gesundheitsbehörden des Kreises Soest, das
Gesundheitsministerium in Düsseldorf sowie die Polizei informiert.
Als erste Maßnahme hat das Ev. Krankenhaus Lippstadt beschlossen, vorerst bis auf
Akutfälle keine frühgeborenen Kinder auf der Intensivstation aufzunehmen. Die Eltern
der zwölf auf der Station liegenden Frühgeborenen wurden von den leitenden Ärzten
über die Keimbesiedlung ihrer Kinder informiert.
Für einige der Kinder gilt als sicher, dass dieses Bakterium mit hoher
Wahrscheinlichkeit beim Geburtsvorgang von der Mutter auf das Frühgeborene
übertragen worden ist. Für einen anderen Teil der Kinder ist der Übertragungsweg
noch nicht geklärt. Externe Sachverständige unterstützen die Klinik bei der weiteren
Aufarbeitung der Vorfälle.
Bei dem Keim handelt es sich um eine Variante des Echerischia coli Bakteriums, eines
normalen physiologischen Darmkeims, der bei den Frühgeborenen allerdings in der
Klassifikation 2 MRGN aufgetreten ist. In dieser Form spricht das Bakterium nicht
mehr auf alle Antibiotika an, sondern nur noch auf sogenannte Reserveantibiotika.
Eine Besiedelung ist nicht mit einer Infektion gleichzusetzen, die kann aber
entstehen.
Das Evangelische Krankenhaus Lippstadt hat in den vergangenen Jahren sowohl im
baulichen als auch im hygiene-technischen und organisatorischen Bereich viele
Maßnahmen zur Infektionsprophylaxe durchgeführt. Unter anderem wird ein regelmäßiges
Screening bei den Frühgeborenen nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes
durchgeführt.